Defekte Relaissteuerungen und alte, brüchige elektrische Verbindungen führten bei dieser Maschine zu Funktionsstörungen. Deshalb entschied sich unser Auftraggeber, einen Retrofit durchzuführen.
Moderne Komponenten können bei Bedarf problemlos wieder beschafft werden und haben einen geringeren Stromverbrauch. Zudem konnten wichtige Sicherheitsfunktionen in die Steuerung integriert werden, was dem Auftraggeber ebenfalls ein zentrales Anliegen war.
Für die neue Schützensteuerung wurde ein neuer Schaltschrank mit Seitenanbau-Klimagerät verwendet. Es wurden nur Komponenten der neuesten Generation verbaut. Die vom Auftraggeber nicht benötigten Einroll- und Tiefschleiffunktionen wurden physikalisch entfernt und steuerungsseitig nicht wieder integriert. Die Verbindungsleitungen zwischen Schaltschrank, Maschine und Bedienpult wurden durch Qualitätskabel mit schweren Steckverbindern ersetzt.
Maschinenseitig wurden alle Kabel und Endschalter ersetzt, um die Zuverlässigkeit zu erhöhen. Die Klemmenbrücke im Seitenkasten der Maschine wurde mit modernen Zugfederklemmen neu aufgebaut. Zudem wurden langlebige LED-Meldeleuchten eingesetzt.
Die alte Magnetspannplatte war verschlissen, deshalb wurde diese durch eine moderne Permanentmagnetspannplatte ersetzt. Die zugehörige Steuereinheit überwacht die Haftkraft der Magnetplatte und gibt die hydraulischen Vorschubbewegungen frei.
Sämtliche Niederspannungskomponenten sind nach Durchführung des Retrofits gegen unbeabsichtigtes Berühren geschützt. Am Schaltschrank wurden vom ESTI (Eidgenössisches Starkstrominspektorat) Schutzleiter und Isolationsprüfungen nach internationalen IEC- und EN-Normen durchgeführt und protokolliert.
Der Notaus wurde zweikanalig integriert, was der aktuellen Sicherheitstechnik entspricht. So wird das Risiko stark reduziert, dass beim Auslösen des Notaus die Anlage nicht ausschaltet.
Wenn der Schleifscheibenantriebsmotor nicht dreht, wird die automatische Zustellung der Vertikalachse gesperrt. So können schwere Geometrieschäden verhindert werden. In der Originalsteuerung wird dieses Szenario nicht überwacht.
Es wurde eine Funktion integriert, welche die Phasen und das Drehfeld überwacht. Ein falsches Drehfeld würde die Hydraulikpumpe zerstören. Eine Beschädigung der Drehstrommotoren und des Frequenzumrichters wird verhindert.
Die neue Antriebseinheit besteht aus einem selbstgekühlten Drehstrom-Käfigläufermotor mit 18,5kW Leistung, einem Frequenzumrichter und einer Netzdrossel. Bei dieser Leistungsklasse erfolgt die Kraftübertragung mittels Kupplung direkt auf die Schleifspindel. Die Drehzahlkompensation wurde durch eine moderne Schaltung ersetzt. Diese erhöht die Drehzahl bei kleiner werdender Schleifscheibe, um die Umfangsgeschwindigkeit konstant zu halten.
Alle mechanischen Tischschalter wurden durch induktive Näherungsschalter mit Steckverbindern ersetzt. Diese sind verschleissfrei, blockieren den Schalter nicht durch Schmutz und können im Fehlerfall problemlos wieder beschafft und ausgetauscht werden.
Die Messuhr Compac 532 G wurde mechanisch und elektrisch revidiert und kalibriert. Bei konventionellen Mägerle Schleifmaschinen werden normalerweise Compac 532 G Messuhren mit zwei Schaltpunkten und Kontaktschutzschaltung verwendet.
Mehr zu Compac 532 G Messuhr.
Der neue Schaltplan inkl. Stückliste ist einfach zu lesen, mit Querverweisen versehen und wo möglich nach Themen gruppiert. Weitere wichtige Unterlagen wie ein Hydraulikplan, eine Bedienungsanleitung und Prüfprotokolle wurden erstellt.